Streitkolben
Deutsch, um 1530
Der Kopf des eisernen Streitkolbens besteht aus sieben Schlagblättern mit verstärkten Vierkantspitzen. Der Griff ist mit geschnittenem und gepunztem Banddekor verziert. Durch die zwei Löcher im hohlen Schaft wurde eine Lederschlinge gezogen, um die Waffe im Kampf nicht zu verlieren.
Der Streitkolben ist eine Hiebwaffe, die sich aus der einfachen Holzkeule entwickelt hat. Diese wurde zunächst durch einen eisernen Schlagkopf auf hölzernem Schaft ersetzt und schließlich ganz aus Eisen hergestellt.
Seit dem 14. Jh. sind Streitkolben mit radial angeordneten Schlagblättern üblich. Die Reiterei setzte diese Waffen mit großem Erfolg gegen Schilde, Helme und Plattenrüstungen ein. Ihre Wucht brach, verbeulte und verschob, wo Spitze und Schneide von Lanze und Schwert nicht durchkamen. Der Streitkolben mit Schlagblättern wurde als Waffe des Ritters akzeptiert, anders als die dornengespickten hölzernen „Morgensterne“ der Fußsoldaten. In reich verzierter Form diente er auch dann noch als Amts- und Würdezeichen, als die militärische Bedeutung mit der Einführung der Feuerwaffen überholt war.