Portale

Die Portale sind die hervorragendsten Beispiele romanischer Bauplastik in Tirol und bilden die kulturgeschichtlichen Highlights der Burg. In Ihnen bündeln sich viele Fragen, welche Fachleute in Bezug auf die Baugeschichte immer noch bewegen. Die Bilderwelt des Palas- und Kapellenportals, ersteres aus Laaser– und letzteres aus Ratschingser Marmor, nimmt Anregungen aus einer weit verbreiteten Auffassung menschlich interpretierter Tierwelt auf. Hier geht es um Sündenfall und Erlösung, im spannungsgeladenen Widerstreit von Gut und Böse wird das Gute siegen.

Bei der Betrachtung der Portale ist es ratsam, sich die grundlegende Mehrdeutigkeit der mittelalterlichen Symbolsprache vor Augen zu halten: bestimmte Figuren, Tier- und Pflanzensymbole können Träger einer, aber auch einer gegenteiligen Botschaft sein. So kann der Löwe sowohl für Christus, aber auch den Teufel stehen. Das Efeu an den Türrahmen gilt als Pflanze der Ewigkeit, die dauerhafte Erinnerung garantiert. Die Portale von Schloss Tirol sind auf Grund des sehr guten Erhaltungszustandes nicht nur im Alpenraum eine Besonderheit. Immer wieder wurden Vergleiche zu den Fassadenreliefs von San Michele in Pavia gezogen.