Krümme eines Bischofsstabes
Limoges, 13. Jh.
Stab und Mitra gehören zu den signifikanten äußeren Merkmalen der Bischofswürde. Sie werden auch Pontifikalien genannt, da sie bei den pontifikalen (liturgischen) Handlungen des Bischofs Verwendung finden.
Die Krümme des Stabes kann mit unterschiedlichen heraldischen Symbolen und Bildmotiven besetzt sein: hier kämpft der Erzengel Michael mit dem Drachen. Der Erzengel tritt mit dem rechten Fuß auf den die Krümme entlang schreitenden Drachen, der sich zu seinem Besieger umdreht, und rammt seine Lanze in den Körper des Untiers. Das Ende der gebogenen Curva ist ebenfalls als Tierkopf geformt, wie dies an zahlreichen Krummstäben aus Limoges vorkommt. Die Art der Darstellung war in Frankreich und England gebräuchlich.
Die Darstellung des hl. Michael in der Curva könnte auf einen Zusammenhang mit einem Michaelsheiligtum verweisen oder allgemein symbolisch für den Sieg des Erzengels über den Satan stehen, welches apotropäisch gemeint ist. Die Curva aus Bronze war an einem Holzstab aufgesteckt. Bischofsstäbe wurden auch den verstorbenen Bischöfen als Grabbeigaben in den Sarg gelegt.