Dienstausweis des Schlossers Jakob Bezek

Bezirkshauptmannschaft Sezana am 12. Februar 1875

Der Schlosser Jakob Bezek (geb. 1857) war aus Tomaj im Bezirk Sesana/Sežana (Slowenien) gebürtig. Sein Arbeitsbuch wurde ausgestellt, als er mit 18 Jahren die Gesellenwanderung begann. Seinen ersten Dienst tat er 1875 in der Deutschlandsberger Papierfabrik 1875, wo er als „vollkommen brauchbar“ beurteilt wurde. Dann kam er 1875 in die Schlosserei des Michael Petritsch nach Lambach (OÖ), 1876 zum Schlosser Johann Raunicher (Ravnikar) nach Laibach, 1879 zu Ignatz Lončar nach Lukowitz in Kärnten. 1880 verabschiedete ihn Schlossermeister Johann Haoranck. 1881 arbeitete er in Bruck an der Mur, 1882 in Spittal an der Drau, anschließend bei Schlossermeister Josef Pinninger in Weiz.

1882 kam Bezek erstmals nach Südtirol, wo er bei Bauschlosser Anton Reinstaller in Bozen begann und dort bis 1885 blieb. Später arbeitete er bei Johann Doblander, vom 26. August bis 2. November 1885 stand er beim Schlossermeister Peter Gschnaller in Meran im Dienst und vom 3. November 1885 bis 3. April 1886 war er wieder als Geschäftsgehilfe bei Anton Reinstaller in Bozen. Bezek wechselte 1886 in die Eisenproduktion, zunächst bei Ernst Seppi in Innsbruck, dann 1890–1899 als Schweißwerkführer in der 1822 begründeten Eisenwarenfabrik des Anton Köllensperger in Innsbruck. Zusätzlich arbeitete er bei Schlossermeister Johann Palla in Innsbruck. Zuletzt war Bezek zwischen Februar und April 1905 im Berg- und Hüttenwerk von Anton Köllensperger in Innsbruck tätig. Der letzte Eintrag bestätigt seine Entlassung.

Der Dienstausweis dokumentiert das von häufigen Arbeitswechseln gekennzeichnete, annähernd dreißigjährige Berufsleben des Schlossers Bezek. Die Anstellungen lassen gewiss auf prekäre Arbeitssituationen der frühen Industrialisierung in Tirol schließen.

Literatur

Erstveröffentlichung November 2021

  • Material & Technik

    Papier

  • Maße

    20,4 cm x 14 cm

  • LMST Inv.-Nr.

    702614

    Ankauf aus Privatbesitz, Marling, 2020