Degenstock

Vmtl. Vinschgau

Der Degenstock ist nach der Art einfacher Wanderstöcke aus einem nicht entrindeten Ast oder dünnen Stamm gefertigt. Der obere Teil bildet den Griff der Waffe, die lange, dünne, zweischneidige Klinge ist im längeren Stockteil versteckt. Ein Messingnagel an der Stockspitze schützt vor Abnützung. Der Stock soll aus dem Besitz eines Wanderhändlers aus dem Vinschgau stammen.

Reisen konnte gefährlich sein. Vor allem im 19. Jh. führten daher viele Reisende einen Degenstock als Notfallwaffe mit sich. Degenstöcke befanden sich zumeist im Besitz vornehmer Herren. Für sie gehörte ein Spazierstock zum modischen Accessoire, was die Tarnung erleichterte; und viele hatten zumindest eine Grundausbildung im Fechten.

Die Anfertigung, der Verkauf und der Besitz von Degenstöcken war in den meisten Gegenden immer wieder verboten oder in Diskussion, da es sich um eine verborgene Waffe handelte.

  • Material & Technik

    Holz, Stahl, Messing

  • Maße

    78,2 cm x 3 cm

  • LMST Inv.-Nr.

    701282

    Ankauf aus Privatbesitz, Meran, 2005