Armbrustwinde
Deutschland, Ende 15. Jh.
Bei dieser eisernen Zahnstangenwinde wird die Hanfschlinge über die Säule der Armbrust geschoben, die Doppelklaue greift die Sehne. Mit der Kurbel wird die Zahnstange nach hinten bewegt, die gespannte Sehne kann in die Nuss der Armbrust eingehakt werden. Der Haken, mit der der Jäger die Winde am Gürtel befestigte, fehlt.
Die Herstellung oblag spezialisierten Handwerkern; die Meistermarke dieser Winde ist noch nicht zugeordnet.
Armbrustbögen konnten aus Holz, mit Tiersehnen verleimten Hornplatten oder Stahl bestehen. Letztere erreichten eine gegenüber hölzernen Bögen deutlich höhere Durchschlagskraft und Zielgenauigkeit. Dies bedeutete jedoch eine hohe Zugkraft beim Spannen, die Körperkraft alleine reichte nicht mehr. Spannhilfen wie Geißfuß, Flaschenzüge und Winden kamen zum Einsatz, was jedoch verhältnismäßig zeitaufwendig war. Dem adeligen Jäger standen daher Jagdknechte zur Verfügung, die gespannte und gesicherte Armbruste für ihn mitführten und bei Bedarf nachspannten und zureichten.
Literatur
Holger RICHTER, Die Hornbogenarmbrust. Geschichte und Technik, Ludwigshafen 2006.
Frld. Auskunft Jens SENSFELDER, Deutschland, März 2021