Andrea Pozza: Zeit und Erinnerung
vom 8. Juni bis 10. November 2024
„Zeit und Erinnerung“ lautet der Titel der Fotografie-Ausstellung, die zeitgleich auf Schloss Tirol und Schloss Velthurns stattfindet und am 7. Juni 2024 im Südtiroler Landesmuseum Schloss Tirol eröffnet wird.
Andrea Pozza ist ein landesweit bekannter Bozner Fotograf mit einer vielseitigen Karriere. Wie ein roter Faden zieht sich die maskierte Dame als Protagonistin durch seine Arbeiten. Die Kombination von technischen Experimenten und der Suche nach Ästhetik machen ihn zu einem vielseitigen Fotokünstler.
Zwischen Mysterium und Realität physisch ruinenhafter Orte schafft er eine subtile Grenze auf der Suche eines geheimnisvollen und rätselhaften Ich – für das die Maske als ewiges Symbol, als unüberwindbare Barriere, gilt – und einer erkennbaren Welt, die der Natur nämlich, des genius loci, die allerdings nicht frei von rastloser Einsamkeit ist. Die Dame, als weibliche, provokative, sinnliche, undurchdringliche Seele hat er für die Ausstellung an bekannten Orten Südtirols abgelichtet, meist in verfallenen und verlassenen Burgen und Gemäuern.
Visionen, Träume, Surrealität, Mehrdeutigkeit und Erotik von Körpern in unerwarteten und widersprüchlichen Kleidern erzeugen beim Betrachter einen vom Künstler gewünschten und beabsichtigten Effekt der Orientierungslosigkeit, indem er das Spiel mit Licht und Schatten in vorherrschender Schwarz-Weiß-Technik mit dezenten Farbakzenten anwendet.
Die Burgen, die hier einen szenografischen, geradezu theaterkulissenhaften Hintergrund schaffen, verwandeln diese maskierten Damen in zeitgenössische Kurtisanen. Ein poetischer und gewagter Gesamteindruck entführt uns in eine Welt der Geschichte, der Natur, der Erinnerung und des Vergessens.
Paola Bassetti Carlini