Saulner oder Fräuenzimmer von .

Unbekannt, 1820

Als Saltner (lat. „saltuarius“ = Waldaufseher, Feldhüter) werden in Tirol die Hüter der Wein- und Obstgüter bezeichnet.

Die Gemeinden und Interessentschaften beauftragten Saltner, in ihrem Einzugsbereich die Ernte vor Beschädigung und Diebstahl zu schützen. Die Anzahl der Saltner war abhängig von Größe und Gestalt der Fluren, in Salurn waren in manchen Jahren bis zu 23 Männer gleichzeitig tätig. Vom Beginn der Reife im Spätsommer bis nach der Ernte lebten die Saltner in provisorischen Unterständen in den ihnen anvertrauten Gütern. Sie hielten schädliche Tiere wie Vögel, Siebenschläfer und Wildschweine mit Zäunen, Klappern und Fallen von den Früchten fern. Auch menschliche Besucher, die ohne triftigen Grund die Güter betraten, mussten eine Geldstrafe bezahlen und wurden hinauseskortiert.

Zur Ausrüstung des Saltners gehörten neben dem Messer als Allzweck-Werkzeug und Waffe die Hellebarde und eine Signalpfeife oder ein Horn.

Literatur

Ludwig VON HÖRMANN, Die Saltner, in: Der Alpenfreund. Blätter für Verbreitung von Alpenkunde unter Jung und Alt in populären Schilderungen aus dem Gesammtgebiet der Alpenwelt und mit praktischen Winken zur genußvollen Bereisung derselben, Bd. 5, Gera 1872, S. 41–47.

Matthias LADURNER-PARTHANES, Vom Perglwerk zur Torggl, Bozen 1972, S. 137–139.

  • Material & Technik

    Aquarell auf Papier

  • Maße

    17 cm x 13 cm

  • LMST Inv.-Nr.

    701544

    Ankauf Buch & Kunstantiquariat Peter Bierl, Eurasburg, 2006