Radsporen
14. Jh.
Das Radsporenpaar stammt aus einer Gruft in der Pfarrkirche von Taufers im Ahrntal. Die vergoldeten Bronzesporen sind vergleichsweise massiv gearbeitet.
Die gemauerte doppelstöckige Gruft ist vermutlich die Grablege von Ulrich IV. von Taufers († 1340). Er war der letzte männliche Vertreter dieser Familie, die zu den vornehmsten in Tirol gehörte. Durch seine Ehefrau Katharina von Görz war er mit Graf Heinrich von Tirol verwandt.
Sporen gehörten zu den Zeichen des Ritterstandes. Hatte ein Knappe seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, hatte er sich „seine Sporen verdient“. Im Rahmen der „Schwertleite“ wurden ihm der Gürtel mit dem Schwert um- und die Sporen angeschnallt. Nach und nach löst der Ritterschlag die Schwertleite ab.
Literatur
Stefan DEMETZ, Radsporenpaar, in: Eines Fürsten Traum. Meinhard II. – Das Werden Tirols (Ausst.-Kat. Südtiroler Landesmuseum Schloss Tirol und Stift Stams 1995), Schloss Tirol/Innsbruck 1995, S. 232, Kat.-Nr. 6.73.