Kundmachung der Claudia de’ Medici
Innsbruck, 30. Dezember 1641
Landesfürstin Claudia de’ Medici verbot 1641 aus Glaubensgründen tiroler Handwerkern die Lohnarbeit in protestantischen Ländern. Das Verbot betraf Zimmerleute, Maurer, Knechte und Tagwerkern, die in den Frühjahrs- und Sommermonaten Arbeit außerhalb des Landes suchten. Zum Nachweis eigener Rechtgläubigkeit mussten die Wanderhandwerker bei der Einreise nach Tirol eine Bestätigung der auswärtigen Obrigkeit vorlegen.
Claudia de’ Medici hatte nach dem Tod ihres Ehemanns Leopold V. von Österreich die Regentschaft in Tirol übernommen und eine rigorose konfessionell geprägte Politik betrieben. Mit dem Verbot wollte sie eine Protestantisierung ihrer Handwerker verhindern.